Am 04. Juli 2024 erschien in der SaaleZeitung ein Interview mit unserem neuen Vorsitzenden Horst Waldner: "Horst Waldner hat große Pläne"
Seit März ist der 64-jährige Vorsitzender des Reitervereins Bad Kissingen. Für die Reiter in der Kurstadt ist der Mann kein Unbekannter. Wer der Neue ist und was er mit dem Reiterverein vorhat.
Bad Kissingen Obwohl Horst Waldner seit Mitte der 90er Jahre nicht mehr auf einem Pferd saß, ist er der neue Vorsitzende des Bad Kissinger Reitervereins. Der 64-Jährige folgt auf Ulrike Waldhofen an der Spitze des Bad Kissinger Pferdesports. Ein Unbekannter ist der Bad Kissinger nicht, denn: Bereits Seit über 40 Jahren ist er Mitglied im Verein. Wer Waldner ist, welche Herausforderungen es zu meistern gibt und was er Sich für die Zukunft des Vereins vorstellt, erzählt der neue Vorsitzende im Interview.
Herr Waldner, seit März Sind Sie der neue Vorsitzende des Bad Kissinger Reitervereins. Was verbindet Sie mit dem Kissinger Reitsport?
Horst Waldner: Seit meiner Geburt vor 64 Jahren lebe ich in Bad Kissingen. Ich bin verheiratet, habe zwei Söhne, Vier Enkelkinder und einen Hund. Nach meiner Tätigkeit als Manager in einem Maschinenbau Konzern berate ich nun seit Anfang 2024 als selbständiger Berater Unternehmen in dieser Branche.
Im Reiterverein Bad Kissingen bin ich schon Mitglied seit über 40 Jahren. Fünfzehn Jahre lang bin ich aktiv in der Umgebung geritten und vermisse dieses schöne Hobby immer noch ein bisschen.
Allerdings ließen Familie und der Beruf es irgendwann zeitlich nicht mehr zu. Als ich von Seiten des Vereinsvorstandes angesprochen wurde, das Amt des Vorsitzenden zu übernehmen, war mein erster Gedanke: Jetzt hättest du die Zeit und könntest dich in diesem Verein engagieren, der auch für Bad Kissingen eine wichtige Rolle spielt. Zudem weiß ich, dass es zunehmend schwierig ist, Freiwillige für die Vereinsarbeit zu finden. Deswegen habe ich nach reiflicher Überlegung Ja gesagt.
Wenn Sie von den ersten zehn bis fünfzehn Jahren sprechen: Wie sah denn der Rest Ihrer Reitkarriere aus?
Ich konnte stets nur in meiner Freizeit reiten, hatte auch mal Schulstunden und eine Reitbeteiligung. Ich habe es sehr genossen, durch unsere schöne Natur zu reiten. Für mich war es eine wunderbare Entspannung und Auszeit vom stressigen Berufsalltag. Seit Mitte der 90er saß ich allerdings nicht mehr auf einem Pferd. Es ging leider aus beruflichen Gründen nicht mehr, denn ich war mein ganzes Berufsleben lang viel auf Geschäftsreisen - national und international. Diese Zeit ist nun vorbei und ich kann mich in meinem Heimatort wieder mehr engagieren.
Wie würden Sie Sich in fünf Adjektiven beschreiben?
Das ist schwierig. Ich würde mich als ehrgeizig und ausgleichend bezeichnen. Wenn man so eine Position als Vorsitzen- der eines Vereins hat, dann muss man mit den verschiedensten Persönlichkeiten und Interessen klarkommen und auch mal ausgleichend wirken. Hier kommt mir meine langjährige Management-Erfahrung zugute. Außerdem glaube ich, dass ich sehr ehrlich und fair – aber auch konsequent - bin.
Die letzte Vorstandschaft war noch nicht wirklich lange zusammen: Warum jetzt der Wechsel?
Wenn ich mich nicht täusche, war die Amtszeit gar nicht so kurz. Sie waren immerhin vier Jahre im Amt. Die vorherige Vorstandschaft hat den Verein übernommen, als es viele herausfordernde Themen gab. Das Rakoczy-Reitturnier wurde nicht mehr durchgeführt und auch mit dem letzten Pächter gab es einige Probleme. So etwas wieder aufzubauen, ist natürlich eine große Herausforderung. Noch dazu hat die vorherige Vorsitzende Dr. Waldhofen eine Arztpraxis, die sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Da wir uns schon sehr lange kennen, kam sie auf mich zu und hat mich gefragt, ob ich mir vorstellen kann ihren Posten zu übernehmen.
Nachdem auch der zweite Vorsitzende zurückgetreten ist, haben wir beschlossen, eine komplett neue Vorstandschaft zu wählen. Als dann für alle Posten Nachfolger gefunden waren, wurde zu Nachwahlen aufgerufen. Die nächsten offiziellen Wahlen finden dann 2025 statt. Meine Amtskolleginnen haben mir jedoch schon signalisiert, dass sie auch im nächsten Jahr dabeibleiben möchten.
Wie muss ich mir Ihre Arbeit beim Reiterverein vorstellen? Ist so ein Amt ein Vollzeitjob?
Das ist immer eine Frage, wie man einen Reitstall betreibt. Ich habe den Verein übernommen, wo derzeit. Die Anlage an einen Pächter verpachtet ist. Das bedeutet, dass man eigentlich mit dem Führen des Reitstalls relativ wenig zu tun hat, weil der Pächter die komplette Anlage gepachtet hat und dementsprechend auch in Eigenregie führt.
Bei uns ist es jetzt allerdings so, dass das Pachtverhältnis zum Ende dieses Jahres enden wird und der Pächter ausscheidet. Daher besprechen wir jetzt gerade intensiv, welches Modell wir ab Januar 2025 fahren wollen. Da gibt es verschiedene Konzepte, die wir gerade ausgiebig diskutieren.', Wir können es wieder an einen verlässlichen Pächter übergeben, oder aber auch in Eigenregie mit einem angestellten Reitlehrer oder Reitlehrerin für den Unterricht betreiben
Was zählt denn neben all dem noch zu Ihren Aufgaben?
Letztendlich steht man in der Verantwortung. Ich habe dafür unterschrieben, dass ich für den Verein geradestehe, also für alles, was passiert. Sie können sich das ähnlich vorstellen wie die Führung eines kleinen Unternehmens. Man hat seine Vorstellungen, wie das Ganze laufen soll und versucht diese umzusetzen. Dazu kommen dann natürlich die ganzen repräsentativen Aufgaben.
Eine letzte Frage noch: Was haben Sie sich für Ihre Amtszeit vorgenommen?
Wir wollen das Vereinsleben weiter aktivieren und verstärken. Wir wollen hochwertige Pferdeboxen mit einem ansprechenden Ambiente anbieten. Es soll alles entsprechend hochwertig sein, sodass wir einen tollen Reitstall haben.
Auch die Jugendarbeit liegt mir stark am Herzen, ich möchte sie mehr in den Fokus stellen. Kinder, die Sich Kir Pferde interessieren und mit dem Reiten beginnen wollen, aber auch Reitanfänger jeden Alters, und natürlich auch Fortgeschrittene — alle sollen Sich bei uns wohlfühlen. Das wird, neben den Mietboxen der Privatpferde und dem Erwachsenen-Unterricht, einer der Schwerpunkte sein.
Außerdem kümmern wir uns neben allem, was in der Reitanlage zu tun ist, schon länger intensiv um das Rakoczy-Reitturnier. Mit dem Turniergebäude in der Au haben wir eine traumhafte Kulisse, die gerade vollständig renoviert wird. Das ist einmalig in der Reiterwelt. Dies wollen wir natürlich dementsprechend vermarkten und hoffen, dass wir unser Turnier wieder dahin bringen, dass es auch weit über die Grenzen von Bad Kissingen hinaus attraktiv wird.
SaaleZeitung, 04.07.2024, von MILENA MEDEA